In einer Forschungseinrichtung in den Wäldern Polens stolpert eine ungeschickte Laborassistentin und zertrümmert eine Pipette mit gefährlicher Flüssigkeit. Die Verwandlung folgt auf dem Fuß. Es reicht ein markerschütternder Schrei und ein kraftvolles herumreißen des Kopfes der Beißerin in die Kamera. Frank Mitchell rückt nach. Die One-Man-Army und Faust Gottes mit US-Navy-Vergangenheit eilt im Motorboot von Kanada nach Polen um die entführte Adoptivtochter des Großunternehmers und Laborbesitzers Andrew Roberts zu befreien. Doch Susan ist gern bei ihren Entführern, hat sich dem engagierten Team aus Wissenschaftlern, das gegen die Herstellung Biologischer Waffen wettert, längst angeschlossen. Das Beweismaterial unethischer Labortätigkeiten schlummert in einer unterirdischen Produktionsstätte. Dort treffen sich alle, also Frank, Franks Familie, Franks Freunde und Franks Feinde.
Gleich zu Beginn des Films, als ein weiblicher Zombie auf eine Tür zustürzt, gegen die von der anderen Seite der gemeingefährliche Professor Melanow drückt, wird das Ausmaß einer besonderen Unfähigkeit ersichtlich. Wild geifert das schlecht geschminkte Ding und streckt seinen Schädel durch den Türspalt ohne jemals auf der anderen Seite anzukommen. Sobald sich die Kamera hinter dem Rücken des mühelos dagegenhaltenden Professors versteckt ist die Gefahr gebannt, ist die Gefahr gar nicht anwesend. Zombies finden hier immer woanders statt.
SURVIVAL ist das Werk von Michael Effenberger und – vor allem – Frank Raffel. Diese Endzeitwelt, in der USB-Sticks und PCs zwecks Beweisvernichtung zertreten, geworfen und zerdeppert werden, bewohnt Raffel als Hauptdarsteller, Regisseur, Drehbuchautor und Choreograf. Laut den unzähligen Credits ist er außerdem verantwortlich für Casting und Schnitt. Das ist respekteinflößend, aber eben nicht nur. Sein Frank (!) Mitchell ist übrigens ein tragischer Held und hat immer ein Foto seiner verunglückten Tochter in seiner Gesäßtasche dabei, das er überall mit einem Ruck und Seufzer hervorholen kann. Nicht nur das. Er ist auch ein dummer Haudegen. Einem Zombie hält er das Bild der entführten Susan vor die Nase und hofft auf Antwort.
Dennoch: Trotziges Durchhaltevermögen zeichnet SURVIVAL aus. Die Tatsache, dass es der Film geschafft hat, ist bemerkenswert.
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Survival, Deutschland 2013 | Regie: Michael Effenberger, Frank Raffel, Buch: Frank Raffel | Mit: Frank Raffel, Yuho Yamashita, Selcuk Tutumlu, Mia Feller, Vlasto Peyitch, Oliver Juhrs u.a. | Laufzeit: 101 Minuten, Verleih: Ascot Elite (Videostart: 18.08.2014).