Von Frank Trebbin
Eins darf man bei FLUG 7500 wahrlich nicht haben: Flugangst, denn Takashi Shimizu, bekannt für seine JU-ON- und THE GRUDGE – DER FLUCH-Filme, lässt keine, wenn auch oft unnatürliche Gefahr über den Wolken aus, um seinen Brückenschlag zwischen J-Horror und US-Mainstream-Ware so dramatisch wie möglich zu machen. Was man dabei nicht erwarten darf, ist ein Genrevertreter, der irgendwelchen Logikgesetzen folgt oder der sich in eine x-beliebige Schublade packen lässt (höchstens noch in jene, die die Aufschrift FINAL DESTINATION-Ableger trägt).
Dabei beginnt alles so profan: Optisch eher einem TV-Film-der-Woche gleichend (was beim Blick auf die Endcredits, die ohne MPAA-Siegel daherkommen, auch fast zu stimmen scheint), inhaltlich voller seichter Plattitüden und in der Zeichnung der Protagonisten einfach nur oberflächlich und austauschbar, möchte man seinen Sitz auf FLUG 7500 noch vor dem Erlöschen des Anschnallen-Zeichens verlassen. Doch dann zieht Takashi Shimizu plötzlich die Register seines Könnens, lässt den Zuschauer immer mehr im Ungewissen darüber, was da wohl noch so passieren mag, und macht aus dem Film das, was in Internet-Kreisen als „Grudge on a Plane“ gehandelt wird.
Doch weil es da natürlich auch das eine oder andere Selbstzitat gibt, der Ärger, der hinter der holprigen Produktion stand, durch das löchrige Skript zu deutlich wird und die Auflösung des Ganzen der ebenfalls auch szenisch hofierten TV-Serie TWILIGHT ZONE doch sehr nahe zu stehen scheint, dürfte FLUG 7500 für den wahren Genrefan nur ein lauer Aufguss weitaus besser erzählter Geisterfilme sein.
Erschienen auf Die offizielle Frank Trebbin-Ecke
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7500 (Flug 7500), Japan/USA 2014 | Regie: Takashi Shimizu, Buch: Craig Rosenberg | Mit: Ryan Kwanten, Amy Smart, Leslie Bibb, Jamie Chung, u.a. | Laufzeit: 97 Minuten, Verleih: Concorde (Videostart: 04.09.2014).