Das Beste an BEYOND ist sein Cover-Artwork. Sonst quält das Indie-Britpic mit einem streitsüchtigen Paar, das an seiner komplizierten Beziehung verzagt, wodurch die Ankunft eines Asterioden und die damit verbundene Alien-Invasion samt fast vollständiger Dezimierung der Weltbevölkerung so gut wie nur metaphorisch stattfindet. Intimes im Schatten des Untergangs haben MELANCHOLIA und der fabelhafte ANOTHER EARTH entschieden besser gefunden.
Richard J. Danum und Gillian MacGregor (A LONELY PLACE TO DFIE) engagieren sich als Darsteller veritabel, das Regie-Team Joseph Baker und Tom Large, beide schon gemeinsam am London-Ensemble FLY TRAP und dem Kriegsheimkehrerdrama WOUNDED tätig, verpasst aber, den unsympathischen Figuren in ihren endlosen Streitereien bzw. vor sich hin genuschelten Dialogen auch nur den Hauch von Interesse zu verleihen.
In wolkenverhangenen schottischen Landschaften stecken sie im unerfreulichen Gegeneinander fest, die zwischen zwei Zeitebenen zerpuzzelte Dramaturgie läuft auf einen banalen Second-Hand-Twist heraus und wird in optischer wie stilistischer Reizlosigkeit unterbreitet. Für ein konkret-sinnierenden THESE FINAL HOURS ist die mit nur minimalen Effekten versorgte Indie-Bagatelle deutlich zu verhuscht und nichtssagend.
Hochgeistige SOLARIS-Metaphorik verfehlen Baker und Large ebenso eklatant wie die Start-Up-Kreativität von Neill Blomkamp mit DISTRICT 9 oder Gareth Edwards Roadmovie-Finesse mit MONSTERS, die trotz knapper Kasse echtes Kino schufen, anstatt mit so wenig Ideen als Stinker abzuschmieren. Unter vergleichbaren Bedingungen gelingt THE DEVICE wesentlich mehr und eine britische Apokalypse fing HOW I LIVE NOW gleichfalls überzeugender ein.
Erschienen auf Komm & Sieh
Beyond, Großbritannien 2014 | Regie/Buch: Joseph Baker, Tom Large | Mit: Richard J. Danum, Gillian MacGregor, Paul Brannigan, u.a. | Laufzeit: 89 Minuten, noch kein deutscher Verleih.