Von Wolfram Damerius
Während einer Angeltour werden zwei Fischer von einem bestialischen Seemonster angegriffen, dass sich im Fischernetz verfangen hatte. Nachdem beide die Attacke abwehren konnten, kehren sie in ihr Dorf zurück. Im Gepäck ist ein virusverseuchter Fischfang, der prompt an den nächsten Händler verkauft wird. Als sich mehr und mehr Dorfbewohner nach dem Verzehr der Meeresbeute in menschenfressende Monster verwandeln, bricht die Hölle los. Bei der Eröffnungsfeier eines neuen Bordells eskaliert die Situation und es kommt zum titelgebenden Blutbad…
Independent-Filme mit schmalen Budget und unbekannten Darstellern können erfrischende, witzige und originelle Neuentdeckungen oder Geheimtipps sein. So können sie trotz fehlender Gelder manchmal mit mutigen Ideen, skurrilen Charakteren und innovativen Kameraeinstellungen punkten. BLOODBATH kann das leider nicht erfüllen. Trotz kurzweiligem Intro zieht sich die weitere Handlung kaugummiartig bis zum zugegebenermaßen kurzweiligen Showdown. Bis dahin aber vergeht eine endlos lange Zeit beim Zusehen von talentfreien Schauspielern mit dümmlichen Dialogen. Das finale Blutbad entschädigt nur leidlich für diese Zeit. Zwar wissen einige Splattereffekte, das spaßige Creature-Monster und das durchaus kurzweilige Ende zu gefallen, allerdings bleibt der Gesamteindruck durchwachsen. Zu belanglos und inhaltsleer ist die Handlung und zu gering die spannungsarme Atmosphäre. „Endlich mal ein Film, der an BRAINDEAD rankommt!!!“ verspricht der Werbeslogan auf dem Cover. Weit gefehlt. Wo BRAINDEAD mit witzigen, schwarzhumorigen Situationen durchgehend bis zum blutigen Finale unterhalten konnte, ist man hier mehr als einmal versucht auf die Vorspul-Taste zu drücken.
Auch wenn Regisseur Rodrigo Aragão das Beste aus dem kaum vorhandenen Budget gemacht hat, reichen ein paar ansehnliche Splatterszenen nicht, um über Handlungs- und Darstellerschwächen hinweg zu sehen. Die ungeschnittene 18er-Fassung des Films könnte Freunden von Indie-Trash-Splatter durchaus Spaß machen, wenn man keinen ernst zu nehmenden Film erwartet.
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Mar Negro, Brasilien 2013, Regie: Rodrigo Aragão, Mit: Marcelo Castanheira, Mayra Alarcón, Carol Aragão, Ricardo Araújo u.a.
Anbieter: Mad Dimension