Von Thorsten Krüger
Jage oder werde gejagt, lautet das aktuelle Motto der blutsatten Zombie-Serie, die Illusionen zerstört, aber eine neue Zuflucht vorstellt. Rick & Co. sind auf der Schlachtbank der Kannibalen von Terminus gelandet. Sie brechen mit Guerilla-Methoden aus, finden sich nach und nach wieder, gastieren bei einem mysteriösen Priester, duellieren mit einer Polizeidiktatorin im Grady Memorial Hospital in Atlanta und stoßen auf die Alexandria Safe Zone.
„Its their world. We’re just living in it“: Diese entvölkerte Welt gehört inzwischen den Zombies, aber wenn man auf Menschen trifft, sind diese gefährlicher als die lebenden Toten. Nur haben Rick, Daryl, Glenn, Maggie, Carol, Michonne und der Rest inzwischen einen echten Killer-Instinkt entwickelt. Das Staffel-Motto „jage oder werde gejagt“ lässt ihnen keine Wahl – „if you don’t fight, you die“. Man ist entweder Schlächter oder Schlachtvieh.
Sie sind nun wie Hirtenhunde für eine Herde Schafe (von denen man kaum glaubt, dass sie nur einen Tag überstanden haben), was todbringende Konflikte mit schwachen, feigen und intriganten Einwohnern nach sich zieht. Die bösartigen Fallen der mysteriösen W-Gruppe (weil sie Zombies ein W in die Stirn ritzt) und eine ausgewachsene, selbstzerstörerische Gottespsychose kulminieren im Suspense-Finale, das eher mittig in einer Überleitung zur nächsten Staffel stecken bleibt.
„Nightmares end. But they shouldn’t end who you are.“ Beide Sätze sind in THE WALKING DEAD nur noch mit blutiger Mühe zu verteidigen.
Erschienen auf Komm & Sieh
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The Walking Dead, Season 5 (The Walking Dead, 5. Staffel), USA 2014-2015 | Creator: Frank Darabont, Regie: Greg Nicotero, David Boyd, Ernest R. Dickerson, , u.a. | Mit: Andrew Lincoln, Norman Reedus, Melissa McBride, u.a. | Laufzeit: 692 Minuten, noch ohne deutschen Starttermin.