Seit ihrer Kindheit leidet die junge Jessica unter grauenhaften Alpträumen. Immer wieder wird sie darin von einer riesigen Gestalt mit Pferdekopf bedroht. Mit Hilfe ihres Freundes, dem Therapeuten Sean, schafft es Jessica sich mit ihren Träumen zu arrangieren. Als Jessica zur Beisetzung ihrer Großmutter wieder in ihr ländliches Elternhaus zurückkehrt, werden die nächtlichen Alpträume extremer denn je. Sie stellt sich ihren inneren Dämonen und wagt sich, vom Äther betäubt, in die Welt ihrer Alpträume. Ohne die Gewissheit, wieder zu erwachen …
Alpträume sind von jeher ein beliebtes Thema in Filmen. Regisseur Romain Basset widmet sich in seinem Debütfilm ebenfalls der Reise in die Abgründe der Seele. Dabei setzt Basset vor allem auf die Kraft der Bilder. Mit den surrealen Figuren, den eindringlichen Kameraaufnahmen und der beklemmenden Musik- und Geräuschkulisse gehören die Alptraumsequenzen auch zu den großen Stärken des Films. Mit den teils in künstlichen Farben getauchten Bildern fühlt man sich für einige Momente an die großen italienischen Vorbilder erinnert. Gerade die Bildkompositionen tragen viel zur beklemmenden Atmosphäre der Traumszenen bei. Diese machen einen Großteil der Geschichte aus, doch leider bleibt der Rest auf der Strecke. Zu symbolhaft und zu inhaltsleer erweist sich die Handlung des Filmes, worunter die Spannung sehr leidet. Was für einen Kurzfilm ein durchaus innovatives Experiment gewesen wäre, lässt sich nicht unbedingt auf einen abendfüllenden Spielfilm übertragen. Es fällt schwer den Überblick beziehungsweise das Interesse zu behalten. Das können auch die gut ausgewählten Darsteller und die gelungenen visuellen Reize nicht kompensieren. So bleiben vereinzelte Szenen und Bilder im Kopf hängen, aber kein stimmiges Gesamtbild. Die mäßige Synchronisation der deutschen Fassung trübt das Sehvergnügen zusätzlich.
Der Franzose Romain Basset stellt mit HORSEHEAD durchaus ein sicheres Gespür für Ästhetik und Atmosphäre unter Beweis, nur sollte er sich nicht allein darauf verlassen. Eine stringentere Erzählweise und eine schlüssigere Handlung hätten dem Film gut zu Gesicht gestanden. Übrig bleibt ein ambitioniertes Erstlingswerk, das vor allem auf optische Reize setzt, sich aber in einer dünnen Geschichte verliert. Erschienen ist das Werk bei Donau Film auf DVD und Blu-ray. Neben Trailern wird als Extra eine Featurette über die Spezialeffekte, hier den titelgebenden Pferdekopf geboten.
