„Wenn Sie an Verstorbene denken: wünschten Sie, dass der Verstorbene zu Ihnen spricht, oder möchten Sie lieber dem Verstorbenen noch etwas sagen?“
In einer amerikanischen Kleinstadt, am Rande eines Flusses – jenem Symbol für das immerwährende Werden und Vergehen – findet Gracie einen Körper, die fleischliche Hülle eines Jugendlichen. Mitten im kalten Winter, wohl zu der halben Nacht. Doch nicht geboren, sondern gestorben wurde. Jamie Marks ist tot, nackt und bloß liegt er da; der Körper geschunden, ermordet. Der fallende Schnee kann nicht überdecken, was offen zu Tage tritt: Jamie Marks war nicht beliebt bei seinen Klassenkameraden – im Gegenteil. Von allen gemobbt, von keinem geliebt, von niemandem unterstützt. Nun ist er tot – bis er Adam und Gracie als Geist gegenübersteht und Adam bittet, ihm jetzt zu helfen. Die Grenzen zwischen Leben und Tod verschwimmen und für alle drei wird dies eine Erfahrung, die ihre Existenz für immer verändern soll.
„Wen, der tot ist, möchten Sie wiedersehen? Und wen hingegen nicht?“
JAMIE MARKS IS DEAD zeigt in trüb-tristen Bildern ein entmenschlichtes Menschsein. Carter Smith, dessen Drehbuch sich ebenso wie seine Regie als durchdacht und konzeptionell hochwertig präsentiert, verbindet eine Moritat über den Sinn des Lebens mit Elementen der Geistergeschichte. Verpackt in einem – mit latenten, jedoch nie grellen homoerotischen Tendenzen versehenen – ruhigen und intimen Coming-of-Age-Drama.
„Lieben Sie jemand? Und woraus schließen Sie das?“
Erlösung! Erlösung von den Lasten des Vorherigen, Erlösung für die Geschehnisse des Zukünftigen. Befreit zu sein für das, was kommt: das strebt Jamie an – für Adam, für Gracie und für sich selbst. Es gilt, jenem unbeschreiblichen Gefühl etwas für die Ewigkeit abzuringen: Liebe. Liebe zum Nächsten und Liebe zu sich selbst. Das zu erkennen ist für diese Ménage-à-trois zwischen Irdischem und Ewigen eine Erkenntnis voller Unschärfen. Und doch schlagen sie sich durch das Gestrüpp des Irrealen, um Frieden zu finden; um zu sich selbst zu finden und zum anderen. Der Tod ist erst der Anfang – für diesen Film mag das stimmen. Der Tod macht Engel aus uns allen – darüber ist man sich vielleicht noch nicht ganz im Klaren. Uns lässt JAMIE MARKS IS DEAD großen gedanklichen Spielraum, damit wir vielleicht schon vor dem Tod klug werden, vielleicht etwas richtig machen können. So viel wie möglich, so oft wie möglich. Mit Liebe! Zur Erlösung!
JAMIE MARKS IS DEAD liegt auf DVD und Blu-ray mit gut aufgeschlüsselten deutschem 2.0-DTS-Ton und englischem Originalmix in 5.1 DTS vor. Erschienen im Breitwandformat sind als Extras der deutsche und englische Kinotrailer sowie ein Wendecover enthalten.
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Jamie Marks Is Dead, USA 2014, R: Carter Smith, D: Liv Tyler, Judy Greer, Cameron Monaghan, Morgan Saylor, Noah Silver, Madisen Beaty
Anbieter: Donau Film