Vier junge Frauen fahren auf ein lang geplantes Wochenende zum Campen in die kanadischen Berge. Dort begegnen ihnen zwei Rednecks, die bereits von ihrer äußeren Aufmachung her Schlimmes vermuten lassen. Die beiden Camouflagierten betreiben ein ungewöhnliches Hobby, und so machen die Damen schnell mit den Genitalien und/oder groben Barbierwerkzeugen der Waldschrate Bekanntschaft. Zunächst wird Clare eine Kamera mittels Pfeil an den Kopf getackert, dann werden Anna und Rose gefangen genommen, an Bäume gebunden und fachgerecht gefoltert. Sarah, die vierte im Bunde, kann entkommen und eine der beiden malträtierten Freundinnen befreien. Die Partie endet schließlich unentschieden – die beiden Entgliederer werden von den Frauen massakriert, nachdem sie ebenfalls zwei der Freundinnen zur Strecke gebracht haben. Die Überlebenden retten sich trotzt multipler Verletzungen.
Der Film besteht aus zwei Teilen – der Entwicklung der Geschichte, in der die Frauen und ihre Befindlichkeiten im Mittelpunkt stehen, und dem Survival-Teil, in dem die Geschichte, wie zu vermuten war, böse endet. Beide Teile sind ambitioniert gefilmt, aber es fehlt ein Motor, der den Nervenkitzel antreibt – die Vorahnung, dass im nächsten Moment, oder zumindest in den nächsten Minuten, etwas sehr, sehr Schreckliches passieren wird. Zudem nehmen die hölzernen Dialoge Fahrt aus der Geschichte, die viel zu lange um Themen wie ungewollte Schwangerschaft, Liebeskummer und Erwachsenwerden kreist. Warum erfährt der Zuschauer Details aus dem Sozialleben der Protagonistinnen, wenn es für das Verständnis oder den Fortgang der Geschichte irrelevant ist? Hier hätte eben jenes Wissen dazu beitragen können, die Spannung und den Horror noch zu verstärken: Verliert die Schwangere ihr Kind? Erscheint der Ex-Freund noch auf der Bildfläche? Bekennt die lesbische Freundin im Angesicht des Todes ihre Liebe zu einer Mitreisenden? Ohne einen Bezug ergibt die Ausformung der Charaktere und ihrer Geschichten im ersten Teil wenig Sinn.
Gerade im Horrorgenre gilt der Grundsatz „weniger ist mehr“ oftmals nicht. Szenen müssen überhöht werden, explizit sein, im wahrsten Sinne des Wortes offenlegen. BREAK hat da einiges zu bieten. Für Genreliebhaber ist das Werk eine schöne Ergänzung und Bestätigung ihrer Kenntnisse, für Genießer fehlt allerdings eine gehörige Prise Originalität und Überraschung im Drehbuch. Die Qualität eines Horrorthrillers liegt sicherlich nicht in der Komplexität der Handlung, aber die eine oder andere überraschende Wendung hätte dem Plot gutgetan. Die des Englischen mächtig sind, sollten den Film im Original anschauen. Und die, die es nicht sind, auch. Die Synchronisation ist, trotz einigem Aufwand an Postproduktion, suboptimal.
___________________________________________________________
Break, Deutschland 2009, R: Matthias Olof Eich, D: Lili Schackert, Esther Maass, Ralph Willmann, Thelma Buabeng, Marina Anna Eich, Sebastian Badenberg u.a.
Anbieter: NSM