Von Sir Real
Als nach einem misslungenen Umleitungsversuch Zombiehorden das Refugium Alexandria überrennen, büßt Ricks Gemeinde erheblich Personal ein – just, als Maggie schwanger wird. Nach der Restauration kristallisieren sich die mörderischen „Saviours“, eine brutale Räuberbande, als grausamster Feind heraus.
Cliffhanger-Ärgernisse, eine eiernde Dramaturgie und Figuren, die immer wieder blind in die gleichen Fallen laufen, hemmen den Genuss der ansonsten wieder top-produzierten Folgen, in denen fortgeschritten verweste Untotenmassen das Vorgartenparadies umringen. Ricks Kern-Clique ist dabei unverwüstlich, die übrigen Einwohner Alexandrias nur besseres Zombiefutter. Dennoch: Sie alle gehen andauernd viel zu hohe Risiken ein.
Obwohl THE WALKING DEAD Pazifismus – Morgan (Lennie James) –, Präventivkrieg – Rick (Andrew Lincoln) – und Todessucht – Carol (Melissa McBride) – bisweilen ermüdend und nur für dramaturgische Zwecke diskutiert, bleibt genug Raum für Brillanz: Wenn man Dinge tut, nach denen man Angst vor sich selbst hat, gegen den Wahnsinn kämpft und Massaker im Akkord begeht. Aber die (psychischen) Abgründe nutzen sich auch ab.
Erschienen auf Komm & Sieh.
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The Walking Dead, Season 6, USA 2015-2016 | Creator: Frank Darabont, Regie: Greg Nicotero, David Boyd, Jennifer Lynch, u.a. | Mit: Andrew Lincoln, Norman Reedus, Melissa McBride,Steven Yeun, Danai Gurira, u.a. | Laufzeit: ca. 700 Min.