Von Thorsten Krüger
Nach Jahrzehnten im Dienst der Navy hat U-Boot-Kapitän Robinson wie viele Kameraden den Job einfach eingebüßt. Als ein Investor ihn beauftragt, ein englisch-russisches Team zur illegalen Bergung eines Goldschatzes im Schwarzen Meer zusammenzustellen, fahren die Männer bereitwillig ins Verderben.
Als herber, doch sensibler Seebär überzeugt Jude Law (DOM HEMINGWAY) vollauf. Der von seiner Familie getrennt lebende Underdog nimmt einen Jungen unter seine Fittiche, woraus eine zurückhaltende Vater-Sohn-Beziehung zum emotionalen Kern von BLACK SEA wächst. Im ausgemusterten russischen Rostsarg, der wie die armen Schlucker seine besseren Tage lange hinter sich hat, geht es auf Schleichfahrt zur georgischen Küste.
Ein vorprogrammierter Beutestreit durch psychopathische Matrosen sowie in Hälfte zwei eine ganze Serie von Thrill-Standards, die das U-Boot-Genre hergibt, lassen leider wenig aus; Das kann sich trotz ähnlicher Besatzung wie in SEA FOG nicht zu dessen packendem Amalgam aus Humanismus-Tragödie und Sozialdrama verschweißen, weil er zu sehr auf gängige Spannungsmomente fokussiert – das aber ohne Kompromisse.
Erschienen auf Komm & Sieh
Black Sea, Großbritannien/USA/Russland 2014 | Regie: Kevin Macdonald, Buch: Dennis Kelly | Mit: Jude Law, Scoot McNairy, Ben Mendelsohn, u.a. | Laufzeit: 115 Minuten, Verleih: Sony Pictures (Kinostart: 29.01.2015).