Im Jahr 1880 erweckt das Gebiet der Furnace Hills im Territorium der Apachen auf Grund seiner sagenhaften Silbervorkommen Begehrlichkeiten skrupelloser weißer Syndikate. Der Legende nach sollen die Indianer ihre Gewehre sogar mit Kugeln aus Silber laden. Im Mittelpunkt der sich zuspitzenden Situation zwischen Weißen und den Ureinwohnern steht das Fort Furnace Creek, das dringend Verstärkung und Nachschub benötigt. Doch der Befehlshaber der Kavallerie-Eskorte für einen auf dem Weg dorthin befindlichen Versorgungstreck, Captain Walsh, erhält den Befehl, seine Soldaten umgehend abzuziehen und diesen Treck allein und ohne militärischen Schutz durch das Gebiet der aufständischen Apachen unter der Führung des berüchtigten Häuptlings Little Dog weiterfahren zu lassen.
Das riecht nach einer lange vorbereiteten, heimtückischen Verschwörung und die Ermittlungen eines Kriegsgerichts richten sich gegen den vermeintlichen Urheber dieses tödlichen Befehls, General Fletcher Blackwell, der von Captain Walsh schwer belastet wird und dem nun vorgehalten wird, dass er oder seine beiden Söhne eigene wirtschaftliche Interessen verfolgt hätten, weil der General bei früheren Erkundungen die reichen Silbervorkommen entdeckt hatte, dies aber vor der Öffentlichkeit geheim hielt. Nur zum Schutz der Indianer vor geldgierigen Weißen, behauptet der General und bestreitet, jemals einen solchen Befehl gegeben zu haben, aber das Corpus Delicti, der schriftliche Befehl ist laut Aussage von Walsh samt Pferd und Satteltaschen – welch ein Zufall – von den Indianern geraubt worden. Blackwell kann die Vorwürfe nicht weiter entkräften, da er noch im Zeugenstand einen Herzanfall erleidet und stirbt. Seine beiden Söhne Rufe, ein Artillerieoffizier, und Cash, ein Spieler, der seinen Familiensinn wieder entdeckt, versuchen nun zunächst unabhängig voreinander, den guten Ruf ihres Vaters wieder herzustellen, und die wahren Urheber des Komplotts zu entlarven.
Doch zumindest MY DARLING CLEMENTINE gilt bis heute als eines der Meisterwerke des Westerngenres und auch FURY AT FURNACE CREEK wird von Halliwell´s Film Guide zwar als „old-fashioned“ und mit „standard excitements“ bezeichnet, aber wegen seiner guten Erzählstruktur gelobt. Was den Film aber sehenswert macht, sind die Nebenfiguren, die mit oder gegen Matures Cash Blackwell agieren.
Da ist aber auch einer der großen Hollywood-Bösewichte, Albert Dekker als gieriger Syndikatsboss „Leverett“, der schon in den Klassikern des Film Noir, Robert Siodmaks THE KILLERS (RÄCHER DER UNTERWELT, 1946) und Robert Aldrichs KISS ME DEADLY (RATTENNEST, 1955) und in Sam Peckinpahs THE WILD BUNCH (1969) sein Unwesen trieb. Assistiert von Roy Roberts als „Al Shanks“, einer der vielen namentlich kaum bekannten Supporting Actors in Hollywood, dessen Gesicht in über 900 Bühnen-, Film- und Fernsehproduktionen zu sehen war, so z. B. neben Humphrey Bogart als Polizeioffizier in THE ENFORCER (DER TIGER, 1950, Regie: Bretaigne Windust/Raoul Walsh) und später in TV-Serien wie BONANZA oder GUNSMOKE (RAUCHENDE COLTS).
Und Victor Mature? Der wollte sich schon 1959 mit nur 46 Jahren vom Filmgeschäft zurück ziehen mit der Begründung: „It wasn’t fun anymore. I was ok financially so I thought what the hell – I’ll become a professional loafer“. Lange hat er das aber nicht durchgehalten. Schon im gleichen Jahr drehte er wieder – diesmal in Italien und natürlich wieder einen „Exoten“: den Karthagischen Feldherrn Hannibal in ANNIBALE unter der Regie von Carlo Ludovico Bragaglia und Edgar G. Ulmer. Nur in einem Western hat er nie wieder mitgespielt. Schade eigentlich – denn FURY AT FURNACE CREEK ist gute Unterhaltung.
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Rache ohne Gnade – Fury at Furnace Creek, USA 1948 | Regie: Bruce Humberstone | Darsteller: Victor Mature, Coleen Gray, Glenn Langan, Reginald Gardiner, Albert Dekker, Fred Clark, Charles Kemper, u.a.
Anbieter: Big Ben Movies