Sheriff Carter (Aaron Poole) ist gerade auf nächtlicher Streifenfahrt, als ein verwundeter Mann aus dem Wald gestolpert kommt. Carter bringt ihn ins nächste Hospital. Dort wird er von der Notbesetzung empfangen, die gerade mitten in den Vorbereitungen zur Verlegung des Krankenhauses steckt. Kurze Zeit später tauchen zwei bewaffnete Männer auf, die den Verletzten verfolgt haben. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Ein Patient wird ermordet, eine Krankenschwester dreht durch und weiß vermummte und mit Messern bewaffnete Gestalten nehmen Aufstellung vor dem Hospital, so dass ein Entkommen unmöglich ist. Und das ist erst der Anfang einer höllischen Nacht…
Das Positive vorweg: Der Film hat das Flair klassischer Horrorfilme der 80er. John Carpenters ASSAULT ON PRECINCT 13, Lucio Fulcis THE BEYOND oder Clive Barkers HELLRAISER werden deutlich und durchaus gekonnt zitiert. Die überwiegend handgemachten Effekte sind einfallsreich und haben einen herrlich schleimigen Charme. Zudem wird weder mit Blut noch Gekröse gegeizt und auch wenn offensichtlich die finanziellen Mittel fehlten, die Rob Bottin seinerzeit zur Verfügung hatte, erinnert doch die eine oder andere Monstersequenz an Carpenters THE THING. Weniger positiv sind die schauspielerischen Leistungen, mit denen sich niemand für höhere Aufgaben empfiehlt. Die Charaktere sind teils nervig, ihre Reaktionen passen hier und da nicht zum Geschehen und natürlich tun alle die Dinge, die man eben in Horrorfilmen so tut, zum Beispiel allein durch dunkle Gänge laufen oder Türen öffnen, um bedrohlichen Geräuschen nachzugehen.
Nach und nach wird zumindest ansatzweise klar, was es tatsächlich mit den Monstern und Kapuzengestalten auf sich hat und der Film driftet zum Finale in Gefilde ab, an denen Lovecraft wahrscheinlich seine Freude gehabt hätte. Leider hat man den Eindruck, dass Gillespie und Kostanski mehr Wert auf den Augenschmaus und weniger auf ein stimmiges Drehbuch gelegt haben. Hier ist wahrscheinlich jeder der per Crowdfunding erzielten Dollars auf der Leinwand zu sehen, die Story bleibt dabei jedoch auf der Strecke und die Charaktere laden nicht zum Mitfiebern ein.
Insgesamt ein zwiespältiges Vergnügen, dessen Schöpfer Talent zeigen, aber das durchaus vorhandene Potential nicht ausgeschöpft haben. Insofern macht THE VOID das Versprechen seines Titels wahr und liefert eine Menge Leere in seiner Geschichte.
Anbieter: Ascot Elite
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The Void, Kanada 2017 | Regie: Jeremy Gillespie & Steven Kostanski | Darsteller: Aaron Poole, Kenneth Welsh, Daniel Fathers, Kathleen Munroe, Mik Byskov, Art Hindle, Ellen Wong u.a. | Laufzeit: 90 min.