Pulle auf, Zähne fletschen und los gehts!

Chris Stephens spielt Bubba, einen eher simpel gestrickten Hinterwäldlerhundefänger, der meist in der örtlichen Bar abhängt und seiner früheren Beziehung mit der Dorfschönheit Bobbie Jo (Malone Thomas) nachtrauert. Nach einer recht einseitigen Schlägerei mit Bobbie Jos neuem Freund jammert er vor sich hin, dass er sogar seine Seele geben würde, um Bobbie Jo zurück zu bekommen. Kaum gesagt, schon steht der Teufel (Mitch Hyman, der Autor der Comicvorlage) vor ihm und macht ihm ein Angebot, dass Bubba nicht ablehnen kann. Bobbie Jos Liebe, Manneskraft, ein Vierfachtoaster und ein rauchloser Aschenbecher im Tausch für Bubbas Seele.

Bubba_Poster Bubba unterschreibt flugs den teuflischen Pakt und erwacht am nächsten Morgen als Werwolf (jetzt von Fred Lass in „Teen Wolf“-Makeup gespielt). Und siehe da, sein Leben verbessert sich, Bobbie Jo fährt wieder auf ihn ab und die Dorfbevölkerung macht ihn zum örtlichen Helden, nachdem er ein paar Schlägertypen, die seine Stammbar ausrauben wollten, im wahrsten Sinne „zerlegt“. Derweil zieht der Teufel durch den Ort und kauft fleißig weitere Seelen ein. Deren ehemalige Besitzer haben aber eindeutig schlechtere Deals als Bubba abgeschlossen und bitten den örtlichen Werwolf schließlich verzweifelt um Hilfe, um die diabolischen Verträge rückgängig zu machen.

Bubba_4 Schon der Titel macht deutlich, dass man hier keine große Kunst erwarten darf – und so ist es auch.
Die krude, auf einem Comic basierende Geschichte ist billig und trashig, die teilweise eingesetzten Digitaleffekte sind schlimm anzuschauen und höchstens jeder fünfte Gag sitzt. Aber der Film hat Charme, sehr viel Liebe zum Detail und manch schräge Idee, besonders bezüglich der einzelnen Seelenverkäufer und den Folgen aus ihren Verträgen mit dem Teufel. Witziger als jeder platte Gag sind die ganzen liebevoll eingestreuten Kleinigkeiten, u.a. die Pinwand mit absurden Suchmeldungen in der Hundesammelstelle „Barkham Asylum“, Bubbas Biersorte „Silver Bullet Light“, schräge Geschäfts- und Ortsschilder oder ein „Cownado“-Filmposter.

Bubba_3 Hier waren Leute am Werk, die vielleicht nur ein geringes Budget und nicht zwingend talentierte Darsteller zur Verfügung hatten, die das Projekt aber mit viel Begeisterung umgesetzt haben.
Darstellerisch überzeugt vor allem Malone Thomas, die ihre Redneck-Schönheit Bobbie Jo mit großäugiger Naivität spielt. Vorlagenautor Mitch Hyman hat offensichtlich großen Spaß an seiner amüsant-bösartigen Rolle als knallrot geschminkter Teufel und Fred Lass als Bubba macht eine gute Figur trotz viel Latex und Fell.

Bubba_2 Die praktischen Effekte sind weitaus gelungener als die digitalen, ansonsten sind die technischen Gegebenheiten dem geringen Budget geschuldet. Nochmal in die Vollen gegriffen hat man beim schmissigen Country-Score mit diversen für den Film geschriebenen Songs. Nichts für hochgeistig veranlagte Gemüter, aber als Mitternachtsspaß in bierseliger Runde kann man mit Bubba seinen Spaß haben, besonders nach ein paar Gläsern „Silver Bullet Light“.

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Bubba the Redneck Werewolf | USA 2014 | Regie: Brendan Jackson Rogers | Darsteller: Fred Lass, Malone Thomas, Mitch Hyman, Gary Norris, Sara Humbert, Chris Stephens, Gail Fleming u.a.

Anbieter: Donau Film