Argento, Bava und ihr liebstes: der Giallo.

Christian Keßler muss man an dieser Stelle wohl nicht mehr vorstellen. Aber man darf: Keßler hat in Göttingen und Oldenburg Germanistik und Anglistik studiert. Doch statt dass sich Keßler durch das berühmte Heinrich-Heine-Zitat zu Göttingen abkanzeln lässt («Die Stadt Göttingen, berühmt durch ihre Würste und Universität»), hält er es lieber mit der humorvollen Schreibe und manchmal der Hintergründigkeit des grossen Dichters.
Die witzige Art, über noch so schlechte (aber auch gute), meist unbeachtete Filme zu schreiben, machte den Afficionado vor allem durch seine Mitarbeit bei Splatting Image beliebt und im deutschsprachigen Raum bekannt – zumindest im Kreis der vom unterschlagenen Film Erleuchteten. Gern liest man Keßlers Texte, selbst wenn man sich die Filme nicht ansehen will – so eine Aussage, die in jener Zeit oft zu hören ist. Tatsache für mich war: Soviel Vergnüglichkeit herrschte in der deutschen Kulturkritik nicht mehr seit Kid P. (Sounds) oder Maxim Biller (Tempo). Lenzl 04 und ich haben derweil auf unseren Trips in die Videotheken der französischsprachigen Schweiz immer mal wieder eine Version française eines dieser obskuren, besprochenen Werke geschürft, das nur aufgrund von Herrn Keßlers Kartografierung den Weg auf unsere Suchliste fand (z.B. habe ich diesen SciFi-Film, in dem die Darsteller alphabetisch nach Vornamen aufgeführt werden, mit leuchtenden Äuglein entdeckt).
Aber natürlich machte und macht Christian Keßler noch viel mehr. Spezialist des Geheimnisvollen Filmclubs Bujo Omega, Linernotes und Audiokommentare für DVD-Booklets und nicht zuletzt schreibt er auch immer wieder Bücher. Es gibt zwei Krimis von ihm und natürlich jede Menge Filmbücher – zu Italo-Horror, Italo-Western, Jess Franco, Trashfilmen und dem Pornofilm der Siebziger. Und letzten Herbst folgte das Buch, das sich mit einem der herausragendsten und verbreitetsten Filmgenres der italienischen Filmhistorie beschäftigt: dem Giallo. «Gelb wie die Nacht. Das italienische Thrillerkino von 1963 bis heute» ist ein enzyklopädisches Werk von Filmbesprechungen, die nicht alphabetisch, sondern nach Erscheinungsdatum geordnet sind. Was Sinn macht, denn so lässt sich das Buch auch am Stück lesen und die Leserinnen und Leser erlangen ein geschichtliches Bewusstsein der verschiedenen Phasen und Stilrichtungen der Giallo-Produktionen. Gleichzeitig kann man einfach rasch ein Filmreview checken oder sonstwie zusammenhangslos drin schmökern.
Enzyklopädie ist allerdings ein gar trockenes Wort für das Amüsement, welches das Know-how in den Rezensionen begleitet. Da mischen sich immer wieder die typischen, schrullig-witzigen Formulierungen («Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass die Story, die der Film erzählt, auf einem fernen Planeten Sinn ergibt, vielleicht in der Gurkengalaxis») mit einer klaren persönlichen Haltung und seinen weitreichenden Recherchen (Keßler hat z.B. in den letzten 1000 Jahren viele Stars, Regisseure, DOPs etc. persönlich interviewt). Gleichzeitig fehlen in keiner Rezension Plot und relevante Backgroundinfos. Keßler kennt sich im europäischen Filmuniversum der Sechziger bis Achtziger Jahre eben aus wie kaum ein zweiter. Und so gibt es in vielen der Reviews auch viel zu entdecken, sei das in einem kleinen Exkurs über das wenig erschlossene Frühwerk von Tinto Brass oder im kurzen Beschrieb des völlig over-the-top-vollexaltierten Darstellers David Warbeck. Und vieles, vieles mehr. Als Leser erhält man das Gefühl, auf allen Ebenen Zusammenhänge der Euro-Filmszene jener Zeit mitzuschneiden. Das Buch ist also nicht nur für Neulinge, sondern auch für eingefleischte Giallofans ein Oeuvre voller Entdeckungen und faszinierender Details.
Aber genug geschrieben. Ein bisschen spät, aber besser als gar nicht, habe ich Christian Keßler zum Buch interviewt.

Hat sich für dich etwas geändert, wie du über Filme schreibst, in Zeiten, in denen Sexismus, Rassismus viel bewusstere Gesellschaftsthemen sind? Auf deiner neuen Website schreibst du ja, dass manche deiner alten Texte «irregeleitet und unpassend» waren – hat das damit etwas zu tun?

C.K.: Nein, eigentlich nicht, die Texte – besser gesagt, einige ihrer Bestandteile – waren einfach schlecht! In Einzelfällen hatte sich meine Meinung zu den behandelten Filmen auch um 180 Grad gedreht. Rassismus und Sexismus betrachtete ich bereits in meinen jungen Jahren als besonders schillernde Ausdrucksformen von Dummheit, und Dummheit fand ich schon immer hochgradig verzichtbar. Daß ich meinen Sprachgebrauch in einzelnen Fällen den neuen Gepflogenheiten anpasse, liegt wohl in der Natur der Sache. Der Mensch lernt, selbst ich tue das beizeiten. Ich hätte allerdings auch schon früher niemanden gekränkt oder verletzt, den ich nicht ausdrücklich kränken oder verletzen will. Zumindest war das mein Vorsatz.

Wenn man dein Buch liest, fällt schnell mal auf, dass man gefühlt die halbe Zeit im Jahr 1972 hängen bleibt. Die grösste Giallo-Produktion stammt aus der Zeit von 1970 bis 1972, wo gutes Thriller-Storywriting auf visuelle Ästhetik und die Drastik der Gewaltdarstellung trifft. Was ist der kulturelle oder gesellschaftliche Hintergrund?

C.K.: In jeder Genrefilmentwicklung gibt es solche Wellenbewegungen, das ist in Hollywood so wie in Cinecittà. Zu Anfang ist die Sache neu, da bedienen sich die ganzen Epigonen bei den wagemutigen Neuerern. Was Argento mit seinen Debütfilmen erschuf, fiel ganz offensichtlich auf fruchtbaren Boden. Eine Zeit lang funktionierte das gut, die Filme verkauften sich wie geschnitten Brot, und irgendwann hatte das Format eben sein Zauberpulver verbraucht. Da übernahmen dann Zombies und Psychokiller das Zepter. Im amerikanischen Horrorfilm war das zum Beispiel so eine Stadt/Land-Sache. In den frühen 70ern fanden viele Schocker eher in frischer Landluft statt. Später zog der Schrecken in die Stadt. Es würde wohl etwas zu kurz greifen, das mit dem Übergang von den Hippies zu den Punks zu vergleichen, aber das nährte sich wohl aus demselben Trog. Die Sache war irgendwann einfach durch.

Heute gibt’s keine Giallos mehr, die nicht die ganze Geschichte des Genres auf dem Buckel haben, also Meta-Giallos sind (sieht man bei Cattet/Forzani, oder bei Peter Strickland). Gab es in den 70ern und frühen 80igern sowas wie zeitliche «Phasen» von verschiedenen Arten, Giallos zu drehen?

C.K.: Nun ja, solche Moden gibt es eigentlich immer. In den 60ern referierten die Gialli sehr stark auf die amerikanischen oder britischen Vorbilder, wobei die veränderten Schauplätze bereits eine andere Motivik nahelegten. Es stellt z.B. schon einen gewissen Unterschied dar, ob man einen Film in einem amerikanischen Landhaus oder in einem italienischen Palazzo stattfinden läßt. In den späten 60ern verlagerte sich das von der stimmungsvollen Patina der „Gothic Horrors“, die das Alte, Geschichtsträchtige betonten, in moderne Schickimicki-Villen, fesche „Easy Listening“-Musik im Hintergrund, immer nacktere Starlets im Vordergrund. Als Mitte der 70er der Polizeifilm sehr erfolgreich war, gab es entsprechende Hybriden, die die urbane Bedrohung der „Polizieschi“ mit den typischen Giallo-„Set Pieces“ verbanden. Und in den 80ern kam dann das Fernsehen mit ins Spiel und legte seine eigene Ästhetik nahe. Wobei ich den Unterschied schon vorwiegend an ästhetischen Unterschieden festmache. Die „Seele“ des Giallo blieb eigentlich immer ziemlich unverändert.

Gibt es einen Grund, weshalb Venedig eine Zeitlang die Giallo-Stadt überhaupt war? Oder wars Florenz? Welche Bedeutung kommt diesen und anderen Städten zu?

C.K.: Na ja, daß die Filme meistens nicht in Hinterpupsingen spielten, lag natürlich an der kommerziellen Attraktivität solcher Städte, auch im Hinblick auf eine eventuelle internationale Auswertung. Wenn ein Künstler wie Pupi Avati einen Film in diesem Modus drehte, so schwebten ihm natürlich andere Prioritäten vor, er machte Filme über seine Kindheit in der Emilia Romagna. Venedig ist natürlich gerade für Touristen eine geradezu mythische Stadt, mit der auch Filme wie WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN viel anzufangen wußten. Bei den Gialli, die eher vom Polizeifilm beatmet waren, waren das dann eben eher Roma oder Milano.

Was ist da dann in den Achtzigern schiefgelaufen? Wir haben eine hohe Ästhetisierung der Bilder, immer noch durchaus heftige Gewaltszenen, immer noch die Verbindung zwischen Sex und Crime – doch es ist einfach nicht dasselbe. (Obwohl es mir auch so geht, dass ich heute die Thriller z.B. von Lamberto Bava besser finde als noch in den Achtzigern). Was macht die frühsiebziger Gialli magischer?

C.K.: Es war damals eine Zeit, in der sich auch „kleine“ Regisseure, nicht nur Helden wie Argento, in den winkligen Gassen des Giallo herumtreiben konnten, da solche Filme einfach gut liefen. Jeder dieser Regisseure brachte seine eigenen Ideen mit, seine eigenen Fixierungen, und da zeigt sich eben eine große Vielfalt, die später flöten ging, als das Fernsehen mitproduzierte und schicke Hardbodies und MTV-Stakkatoschnitt den Ton angaben.

Mit vielen der ehemaligen Schauspieler und Regisseure hast du mal ein Interview geführt. Wer ist die besonders geblieben?

C.K.: Och, alle, die nett zu mir waren! Mit Vassili Karis habe ich eine halbe Flasche Whisky geleert, Erika Blanc hat mir ein paar Küßchen gegeben, und sie schmiß sich weg vor Lachen, als ich ihr alle italienischen Kraftausdrücke sagte, die ich kannte. Einen Sonderstatus hat vielleicht Sergio Bergonzelli inne, der war im positiven Sinne durchgeknallt! Ein sehr herzlicher Mann, mit dem wir damals auch zünftig becherten. Als er darauf bestand, uns zum Hotel zurückzufahren, waren wir alle voll wie die Strandhaubitzen. Wir fuhren durch das nächtliche Rom, teilweise verkehrt herum durch Einbahnstraßen. Das vergißt man nie.

Eine Person, die immer wieder vorkommt, interessiert mich besonders: Ernesto Gastaldi. Er ist «the first italian screenwriter to specialize in horror und thriller films», wie Wikipedia schreibt. Was weißt du über ihn?

C.K.: Nicht viel, ich bin ihm nie begegnet. Künstler kennt man am ehesten über ihre Kunst, wenn man sie als Mensch kennt, weiß man eben noch, über welche Witze sie lachen. Gastaldi war ein Wegbereiter, der die Entwicklung des italienischen Genrekinos begleitet und mitgeprägt hat, nicht nur in bezug auf Gialli und Horrorfilme. Aus Interviews meine ich zu erkennen, daß er ein Mann ist, der dem Leben zugeneigt und sehr humorbegabt ist. Ein Prachtmann, sehr sympathisch.

Überhaupt: oft scheint es, bzw.du schreibst es explizit, dass bei vielen der Italo-Regisseure ihre besten Filme Giallos sind. Das glaube ich sofort, aber gibt’s da einen Grund?

C.K.: Der Giallo offerierte den Filmemachern durch seine starke Betonung der ästhetischen Komponente einzigartige Freiheiten, die konnten da Sachen machen, die in anderen, festgelegteren Genres nicht möglich gewesen wären. Nimm´ den Rabenflug in Argentos Spät-Giallo OPERA, der hätte woanders kaum gepaßt oder wäre als selbstzweckhafte Schwelgerei abgetan worden. Also in etwa das, was Argento-Verächter ihm schon immer vorgeworfen haben. Seine Fans lieben ihn aber dafür, und im Giallo war das möglich. Da waren spektakuläre „Set Pieces“ immer sehr viel wichtiger als eine kohärente Story oder logischer Zusammenhang. TENEBRAE thematisiert das ja sogar direkt, in dieser Hinsicht ist das fast Argentos Version von EINE LEICHE ZUM DESSERT, nur nicht so lustig.

Ja, Argento, der steht über allen anderen. Was mir erst beim Lesen des Buchs so richtig klar wurde, ist, wie Argento ständig das Genre erweitert hat, ständig Neues eingebracht hat. Richtiges Autorenkino. Die neue, primitive Dynamik von TENEBRAE, das Märchenhafte von PHENOMENA etc., bis hin zur «Retro-Giallo» SLEEPLESS. Man hat beinahe das Gefühl, dass mit dem «Verschwinden» Argentos auch der Giallo verschwunden ist. Wie sehr ist das Genre an Argento gebunden?

C.K.: Argento gehört zu den wenigen wirklich originären Filmemachern, die sich im Giallo betätigt haben, er war das, was Leone oder Corbucci für den Western waren. Der kommerzielle Erfolg gerade der frühen Filme – sicherlich auch die gestalterische Freiheit, die in seinen Filmen aufschien – ermutigte Regisseure, das auch mal zu probieren, und viele Produzenten, das Ganze auch zu finanzieren. Das wurde später immer schwieriger, das mußte auch Argento erleben.

Die Plakate der Giallos verkörpern eine unglaubliche Retro-Faszination, beziehungsweise Retro-Ästhetik. Du hast dein Buch ausschliesslich mit Plakaten bebildert. Hat das besondere Gründe?

C.K.: Der Giallo lebt von seinen ikonischen Bildern, von den knalligen Exzessen, wie sie sich auch auf den Titelbildern von „Pulp Fiction“ oder entsprechenden Comic-Strips wiederfinden. Die Plakate versuchten natürlich, die Motivik dieses Genres einzufangen und auf den Punkt zu bringen, was ihnen meiner Ansicht nach vorbildlich gelang. Deswegen schien es mir sinnvoll, solche Illustrationen zu wählen. Bei mir zu Hause hängen auch viele davon an der Wand!

Kann man sagen, dass der Giallo Ende der Achtziger Jahre vom Serial-Killer-Genre abgelöst wurde, das mit HENRY – PORTRAIT OF A SERIAL KILLER noch undergroundig war, aber spätestens in den frühen Neunzigern durchschlagende Erfolge feierte mit DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER und Filmen wie SEVEN, KALIFORNIA und COPYCAT. Haben die US-Produktionen den Italienern den Garaus gemacht? Und irgendwann wurden Serienmörder zu Serienhits am Fernsehen bzw. auf Streamingplattformen (z.B. DIE BRÜCKE) …

C.K.: Die Überbleibsel der Giallo-Tradition orientierten sich immer mehr am Fernsehen, dem Mitproduzenten, und sie waren meistens bedeutend biederer und weniger experimentierfreudig. Einzelne TV-Produktionen waren von den Produzenten sogar direkt als Steuerabschreibungsprojekte angelegt und erblickten erst sehr viel später oder gar nicht das Licht der Welt. Es wäre also aufrichtiger, dem Fernsehen den schwarzen Peter zuzuschieben. Natürlich imitierten die Italiener die Erzeugnisse Hollywoods, das hatten sie immer getan, und als die einheimischen Heroen nicht mehr punkten konnten, fiel man wieder auf die Amerikaner zurück. Die Ausnahme sind eben diese Retro-Gialli, die irgendwann recht zahlreich waren, nicht nur in Italien. Es gab ja sogar diverse „Tatort“-Folgen, die eindeutig giallo-beeinflußt waren.

Ist die Beschäftigung von Retrofilmen inzwischen nur noch etwas für Nostalgiker, die dann gerne mal als Nerds belächelt werden? Ist es vielleicht so, dass heute Genre- und Exploitationfilme längst nicht mehr als Kunst bzw. Gesellschaftsaussagen machende Filme wahrgenommen werden wie auch schon? Dass heute (auch im Feuilleton oft) nur der Popcorn-Value zählt?

C.K.: Ich gehe immer davon aus, daß die meisten Leute ins Kino gehen, um sich nett unterhalten zu lassen, nicht mehr, nicht weniger. Sich dem Kino in wissenschaftlicher Weise anzunähern – als Kunstform –, ist ein Privatvergnügen, das von einer überschaubaren Anzahl von Leuten geschätzt wird. Ob man diese Leute nun als „Nerds“ veralbert oder sie als besonders empfindsame und wißbegierige Naturen schätzt, liegt im Auge des Betrachters. Filme reflektieren immer die Besessenheiten der Gesellschaft und der Zeit, in der sie entstehen, gerade das kommerzielle Kino. Das liegt in der Natur der Sache, man produziert ja nicht in den luftleeren Raum hinein. Daß Exploitation-Kino in dieser Hinsicht besonders ergiebig ist, leuchtet ein, finde ich. Daß viele dieser Filme Schrott sind, ändert daran gar nichts, alle sind interessant, die gelungenen wie die mißlungenen, zumindest unter diesem Gesichtspunkt. Wenn der von Dir angesprochene „Popcorn Value“ nicht stimmt, steigen die Chancen, daß der Film an der Kasse eingeht. Ebenso produzieren ich und meine Kollegen Nischenprodukte, mit denen man sich keine goldene Nase verdienen kann, das sind Liebesarbeiten. Das ist nun mal so.

In dem Zusammenhang würde mich noch interessieren, ob du weisst, was für Leser dein Buch hat.

C.K.: Komplett unterschiedlich! Da sind sowohl Akademiker dabei wie auch Leute, die eigentlich vom ganz anderen Tanzen kommen, extrovertierte Partygänger ebenso wie eher schüchterne, introvertierte Menschen. Ich selber habe meine Nase niemals nur in Filme gesteckt, sondern bin auch brav auf Partys und Konzerte gegangen. Mein Erzählstil ist ja auch sehr freiformatig, mit vielen Anekdoten, ein wenig wie in den Fanzines meiner Jugend, in denen man alles durfte. Bei „Splatting Image“ hat man mir die Freiheiten immer gelassen, deshalb blieb ich dem Magazin auch so lange treu. Es allen rechtmachen zu wollen, ist unsinnig, da kommt nur öder Einheitsgrumpf bei raus. So wird es auch in Zukunft immer so sein, daß Texte dem einen unangemessen flapsig erscheinen werden, dem anderen zu trocken. Ich versuche aber, den Stil der Texte den jeweiligen Themen anzupassen. Ansonsten schreibe ich eben das, was mir Spaß macht. Das stimmt für mich immer, denn es geht ja um Filme, die mir Spaß machen. Und wenn sich meine Begeisterung dann auch noch auf andere überträgt, freut mich das ganz besonders.

Christian Keßlers Buch “Gelb wie die Nacht: Das italienische Thrillerkino von 1963 bis heute” ist im Martin Schmitz Verlag erschienen.

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