Callum Lynch (Michael Fassbender) wird wegen Mordes hingerichtet, erwacht jedoch überraschend im Labor von Abstergo Industries in Madrid, wo die Wissenschaftlerin Sophia Rikkin (Marion Cotillard) eine Art Heilmittel gegen Gewalt sucht.
Liest sich das irgendwie albern? Ist es auch. Und der Film verkompliziert diese Geschichte auf vielfältige, leider wenig befriedigende Art. Bei jeder Erwähnung des Apfels und der ihm zugesprochenen Macht muss man sich das Lachen verkneifen.
Was hat funktioniert? Kameramann Adam Arkapaw (TRUE DETECTIVE) hat den mittelalterlichen Teil in eine sehr schöne, an mancher Stelle allerdings zu dunkle bronzefarbene Optik getaucht, während die in der heutigen Zeit spielenden Szenen bläulich kühl gehalten sind. Die vielfach an Parcour erinnernden Actionsequenzen sind agil und mitreißend, allerdings wird der BOURNE-artige Stakkatoschnitt nicht jedem gefallen. Rasante Kamerafahrten, interessante Locations, kompetente Effekte – hier gibt es wenig zu meckern.
Das Ganze ist mit einem treibenden Score von Jed Kurzel unterlegt, der streckenweise an die exzellenten Soundtracks von Junkie XL/Tom Holkenborg zu MAD MAX: FURY ROAD und 300 – RISE OF AN EMPIRE erinnert.
Was wirklich unangenehm auffiel, ist die extreme Blutarmut dieses Films. Die Spiele werden ab 18 verkauft, während der Film durchaus ab 12 Jahren freigegeben werden könnte. Man sollte vielleicht keinen Film mit mittelalterlichen Auftragskillern drehen, wenn Schwerter, Messer, Dolche und sonstige Waffen keinen blutigen Schaden anrichten dürfen, um bestimmte Alterfreigaben zu erreichen.
Regisseur Justin Kurzel, der zuvor mit Fassbender und Cotillard bereits Shakespeares MACBETH inszenierte, hat ein Auge für Optik und liefert hier einen zwar unterhaltsamen, aber insgesamt unbefriedigenden Film ab. Schuld daran hat jedoch eher das maue Drehbuch des Autorenduos Bill Collage und Adam Cooper, hier unterstützt von Michael Lesslie. Cooper und Collage haben bereits tiefstes Mittelmaß mit Ridley Scotts EXODUS, TRANSPORTER REFUELED und DIE BESTIMMUNG – ALLEGIANT abgeliefert und sind ihrer bisherigen Qualität damit leider treu geblieben.
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Assassin’s Creed, USA 2016 | Regie: Justin Kurzel | Drehbuch: Michael Lesslie, Bill Collage, Adam Cooper | Musik: Jed Kurzel | Kamera: Adam Arkapaw | Mit: Michael Fassbender, Marion Cotillard, Jeremy Irons, Brendan Gleeson, Charlotte Rampling | Laufzeit: 115 Min. (Verleih: 20th Century-Fox)