In einem Ferienlager sitzen Betreuer und Kinder ums Lagerfeuer herum, während der Betreuer T.P. (Tony Fish) ein gruseliges Liedchen zum Besten gibt. Max (Carl Fredricks), der Besitzer des Camps, erzählt anschließend eine Gruselgeschichte über den verrückten Killer Madman Marz, der seine ganze Familie in einem nahegelegenen Haus abgeschlachtet haben soll. Teil der Geschichte ist, dass man seinen Namen nur flüstern darf, sonst käme Marz und würde jeden umbringen, der ihm begegnet. Der Legende nach wurde Marz von den Dorfbewohnern gefangen und aufgeknüpft, allerdings waren am nächsten Tag sowohl seine Leiche, als auch die toten Körper seiner Familie verschwunden. Camper Richie (Tom Candela) hat natürlich nichts Besseres zu tun, als seinen Namen gleich mehrfach in den Wald zu brüllen – schließlich ist das ja nur eine Lagerfeuergeschichte.
Regisseur und Autor Joe Giannone hat einen ganzen Haufen mehr oder weniger dümmlicher Charaktere geschaffen, die von einer Bande überforderter Mimen mehr schlecht als recht dargestellt werden. Nein, in einem Low-Budget-Slasher erwarte ich keine preiswürdigen Darstellungen, aber das meist übertriebene Spiel der hier auflaufenden Parade an Talentlosigkeit ist schon bemerkenswert. Besonders herausragend chargiert hier Jan Claire als Ellie, die durchgängig den Eindruck vermittelt, maximal bis eins zählen zu können und die nicht mal einen Filmkuss halbwegs überzeugend auf die Leinwand bringt.
Kleiner Tipp am Rande: Die Einnahme einer ordentlichen Menge Alkohol erhöht mit Sicherheit den Spaßfaktor dieses Werks. Ohne alkoholgeschwängertes Hirn ist der Spaß sehr überschaubar und die wenigen Lacher dürften eher unabsichtlich entstanden sein. Damit ist auch dies leider wieder ein Film, dessen Kultstatus sich mir einfach nicht erschließen will. Die unfreiwilligen Witze sind nicht witzig genug, die Gewalt ist weder sonderlich blutig oder extrem, das handwerkliche Können sehr begrenzt und die Geschichte besticht auch nicht durch eine erinnerungswürdige oder innovative Erzählweise. Hier spielt sich alles am unteren Durchschnitt ab und man erinnert sich sicher am besten an die groteske Poolszene und das Versteckspiel im Kühlschrank. – falls das zu einem Kultstatus führt, bin ich vermutlich mal wieder die falsche Zielgruppe.
Zu nennen sind:
Dokumentation: „The Legend Still Lives! Thirty Years of Madman“
Featurette: „Madman: Alive at 35“
Featurette: „The Early Career of Gary Sales“
Interviews mit Gary Sales und Paul „Madman“ Ehlers
Featurette: „Music Inspired by Madman“
Featurette: „In Memoriam“: Produzent Sales erinnert an Regisseur Joe Giannone und Darstelller Tony Fish.
Zumindest als Sammlerstück schmückt diese Ausgabe jedes Filmregal.
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Madman | USA 1981 | Regie: Joe Giannone | Darsteller: Gaylen Ross, Tony Fish, Jan Claire, Harriet Bass, Seth Jones, Alexander Murphy Jr., Jimmy Steele u.a.
Anbieter: Subkultur Entertainment