Homo Zombicus.

Ein Mann (Diego Klattenhoff – PACIFIC RIM) wacht blutbefleckt und desorientiert nach einem Autounfall auf, taumelt zur Straße und will ein vorbeifahrendes Auto anhalten. Aber das Auto kommt plötzlich von der Straße ab und landet im Graben. Als der Mann die Tür öffnet, entdeckt er die tote Fahrerin, deren geöffnete Augen eine eigentümliche grauweiße Färbung aufweisen.
Nachdem er mit ihrem Handy die Polizei verständigt hat, merkt er, dass er keine Antwort auf die Frage nach seinem Namen geben kann. Ein Blick in seine Brieftasche zeigt, dass sein Name Liam Hartwell ist. Er macht sich zu Fuß auf den Heimweg. Unterwegs hält Liam an einem Diner am Straßenrand und findet noch mehr Tote – ebenfalls mit verfärbten Augen. Zuhause angekommen, hört er in den Nachrichten, dass über einen möglichen Virus als Ursache für die Todesfälle spekuliert wird. Nach einigen weiteren Vorfällen muss Liam jedoch erkennen, dass er selbst der Grund für die Todesfälle zu sein scheint.
Kurze Zeit später nähert sich eine Frau seinem Haus und behauptet, während des Autounfalls in seinem Auto gewesen zu sein. Auch sie leidet an Amnesie, nennt sich Jane Doe (Charlotte Sullivan – THE COLONY) und scheint neutralisieren zu können, was auch immer die anderen Menschen in einem gewissen Radius um Liam herum umbringt. Allerdings dürfen sie sich nicht trennen, denn nur innerhalb eines bestimmten Abstands zueinander, scheinen sie verhindern zu können, dass weitere Menschen in Liams Nähe sterben. Gemeinsam versuchen sie also, Licht in die merkwürdige Geschichte zu bringen…
Was zu Anfang wie der nächste billige Zombie-oder Virusthriller wirkt, bekommt schnell einen andere Richtung, nachdem klar wird, dass unser verwirrter Hauptdarsteller aus unerklärlichen Gründen selbst für die Toten in seinem Radius verantwortlich ist. Aus diesem Dilemma entwickelt das kanadische Regiegespann Caroline Labrèche und Steeve Léonard einen spannenden kleinen Thriller, der seine sparsamen Mittel mit maximalem Effekt einsetzt und am Ende noch mit einer ziemlich bösen Wendung überrascht. Der Weg dahin führt über bruchstückhaft zurückkehrende Erinnerungen, Polizeiverfolgungen und einen Zusammenstoß mit den örtlichen Hinterwäldlern, begleitet von einem erheblichen Bodycount, der aufgrund der Tatsache, dass die Leute in Liams Nähe einfach tot umfallen, überwiegend unblutig bleibt.
Der Film hat ein gutes Tempo, ist technisch akkurat gemacht und bietet zwei Hauptdarsteller, die ihre Rollen glaubwürdig ausfüllen. Dabei bleibt die Story immer interessant auch wenn man hier und da mal ein logisches Auge zudrücken muss. Kein Film, der die Welt verändert, aber originelle und gut gemachte Unterhaltung.

___________________________________________________________________

Radius | Kanada 2017 | Regie: Caroline Labrèche, Steeve Léonard | Darsteller: Diego Klattenhoff, Charlotte Sullivan, Brett Donahue u.a.

Anbieter: Lighthouse Home Entertainment